(rw) Die Waldstadt-Loge lud Gäste und Interessierte zu einem spannenden Vortrag von Prof. Dr. med. Stephan Gadola ein. Gadola ist Chefarzt Rheumatologie und Schmerzmedizin am Bedhesta-Spital in Basel.
Obermeister Jörg Schneider begrüsste die anwesenden Gäste und stellte den Referenten kurz vor.
Prof. Gadola stellte in seinem spannenden Referat Schmerzphänome, die gängige Therapiepraxis und auch die damit verbundenen Suchtrisiken anschaulich dar. Ausgehend vom Beispiel der Künstlerin Frida Kahlo, die von einem Busunglück in jungen Jahren schwere körperliche Schäden davontrug, zeigte Gadola den Umgang mit Schmerzen auf. Basis vieler heutiger Therapien ist das Stufenmodell der WHO. Während das Modell in bestimmten Fällen eine erfolgreiche Behandlung ermöglicht, bleibt die Verordnung steigender Stärken an Opioiden bei Schmerzen mit nichtentzündlichen Ursachen oft wirkungslos und führt zu Abhängigkeiten. Bedenklicher Höhepunkt ist die Opioid-Krise, getrieben von Falschinformationen und Profitgier des Unternehmens Purdue Pharma (Sackler) und der leichten Verfügbarkeit höchstpotenter synthetischer Opioide wie Fentanyl.
Diesen vereinfachenden Modellen stellte Gadola eine gesamtheitliche Betrachtung gegenüber. Er hob die überaus bedeutende Rolle gesunden Schlafs hervor. Als entscheidend erweist sich der sogenannte «Delta-Schlaf». Diese Schlafphase mit langsamen Hirnwellen ist entscheidend für die körperliche Regeneration und den Aufbau von psychischer Resilienz. Nachweislich führt mangelnder Delta-Schlaf zu deutlichen gesundheitlichen Beschwerden.
Dementsprechend wäre ein den Delta-Schlaf förderndes Medikament ein «Wundermittel» gegen heute weit verbreitete Krankheiten wie Depressionen und ausgeprägte Schmerzen. Noch gebe es ein solches Wundermittel leider nicht, führte Gadola aus.
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